Sie sehen sich vor allem als Vertreter der Kommunen in der Politik: (v.r.) Kreisvorsitzender Dieter Wüst, MdL Benno Zierer, Herbert Hofauer, Gina Hahn, Peter Schacherbauer, Reischachs 2. Bürgermeister Hubert Kleinillenberger, der den durch seinen 70. Geburtstag verhinderten Herbert Vilsmaier vertrat, und Martin Nützl. ? Foto: Kleiner

Mo, 24.12.2018
Kontinuität mit sattem Finanzpolster
Ort: Altötting

Kreisvorstandschaft der Freien Wähler bleibt weitgehend gleich – MdL Zierer beklagt Kopier-Politik der CSU im Landtag

Reischach. Unabhängig und unbequem wollen die Freien Wähler sein und bleiben. Das und erster Ansprechpartner und Vertreter der Kommunen in der Politik. Auf Kreisebene setzt die Wählergruppierung dabei auch für die nächsten drei Jahre auf personelle Kontinuität. So wurde bei der Mitgliederversammlung am Montag nur ein Vorstandsposten neu besetzt.

Dr. Hubert Lex, einer der vier stellvertretenden Vorsitzenden, gab im "Reischacher Hof" in Reischach sein Amt ab. Statt seiner komplettiert künftig Peter Schacherbauer das Stellvertreter-Quartett mit Herbert Hofauer, Manfred Zallinger und Barbara Strehle. Ebenfalls wiedergewählt wurden Kreisgeschäftsführerin Gina Hahn, Schatzmeister Stefan Wimmer und Pressereferent Martin Nützl, dazu die Kassenprüfer Johannes Mayr und Dr. Georg Lößel.

Freuen kann sich allen voran Kreisvorsitzender Dieter Wüst. Der Amtsgerichtsdirektor erhielt bei 71 Delegierten alle Stimmen und führt den Kreisverband damit auch die nächsten drei Jahre an.

Geldsorgen muss sich Wüst dabei für seinen Verband nicht machen. Trotz eines ihm zufolge "nicht ganz billigen" Kommunalwahlkampfs 2014 können die Freien Wähler auf ein weiterhin dickes Finanzpolster blicken. So berichtete Herbert Hofauer in Vertretung für Schatzmeister Stefan Wimmer von einem Guthaben von immer noch 9000 Euro – und das bei rund 26000 Euro Wahlkampfkosten.

Mit dem damaligen Ausgang der Kommunalwahlen ist Dieter Wüst auch eineinhalb Jahre später noch weitgehend zufrieden – auch wenn der Verlust der Bürgermeisterposten in Garching und Emmerting schmerzen würde, wie er in seinem Rückblick sagte.

Zurück blickte in Reischach auch MdL Benno Zierer. Der aus Freising stammende Betreuungsabgeordnete für den Landkreis Altötting sprang kurzfristig als Redner für den krankheitsbedingt fehlenden Präsidenten des Bayerischen Gemeindetags, Uwe Brandl, ein. Dabei nutzte Zierer das Mehr an Zeit, um seinem Unmut darüber Lauf zu lassen, dass die CSU im Landtag regelmäßig Anträge der Freien Wähler zunächst ablehnen und diese dann einige Monate später weitgehend identisch wieder in eigenem Namen einbringen würde. Und beim Thema Flüchtlinge sei die Wählergemeinschaft von SPD und Grünen anfangs belächelt, von der CSU als rechte Hetzer hingestellt worden – jetzt aber zeige sich, dass die Position der FW von Beginn an die realistischere und vorausschauende gewesen sei. Seitens der Staatsregierung aber würden nach wie vor die Punkte Deutsch-Unterricht und Arbeitsfindung zu wenig beachtet. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse und einer Beschäftigung würden auf Dauer soziale Probleme drohen. Entsprechend müssten auch die Prioritäten gesetzt werden, forderte Zierer: "Alles können wir diskutieren, aber das Geld für die Grundbildung darf keine Rolle spielen."− ckl

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Dokument erstellt am 2015-12-03 01:51:03